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AutorenbildBerit Kramer

Der Atem als Gradmesser für unser Wohlbefinden

Der Atem ist eine unscheinbare, doch fundamental wichtige Funktion unseres Körpers. Oftmals als selbstverständlich angesehen, spielt er eine zentrale Rolle für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Die Bedeutung des Atems reicht weit über die bloße Sauerstoffaufnahme hinaus. Denn er beeinflusst auch unseren mentalen Zustand und hat direkte Auswirkungen auf unser Nervensystem. So atmet jeder Mensch in jedem Moment genau richtig. Denn die Art und Weise, wie wir atmen, ist erstmal ein Hinweis darauf, in welcher Stimmung wir gerade sind, und welchem Stressniveau wir gerade unterliegen. Wenn wir uns das bewusst gemacht haben, ist das Gute daran, dass wir auch einen Einfluss auf unseren Atem haben, um das Stressniveau zu senken und die Stimmung zu verändern.

Dieser sog. 'Einfluss' ist einfach und herausfordernd zugleich - es ist: mit dem Atem in Kontakt zu kommen. Das bedeutet, wahrzunehmen (für wahr nehmen), wie der Atem in diesem Moment gerade ist und ihn so sein zu lassen. Wenn wir, ohne Druck und ohne Machen, den Atem so lassen, dann reguliert sich unser Nervensystem von ganz allein. So kann mit achtsamer Geduld aus der Brustatmung eine Bauchatmung werden und aus einer schnellen Atmung eine sanfte, ruhige Atmung. Ein kurzer tiefer Atemzug ist oft ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und zur Ruhe kommen.

In dem folgenden Youtube-Video zum hören, können Sie einen solchen Atemkontakt ausprobieren: Video 'Atemkontakt'

Das Praktizieren von Atemübungen (Pranayama) im Yoga wird seit Jahrhunderten genutzt, um den Atem bewusst zu kontrollieren und dadurch nicht nur das Wohlbefinden zu fördern, sondern auch wieder in die Verbindung mit sich selbst zu kommen. So können diese Techniken nicht nur Stress abbauen, sondern auch die mentale Klarheit steigern und die allgemeine Gesundheit verbessern.

Wenn Sie diese Atemübungen aus dem Yoga nutzen möchten, um innere Ruhe und Entspannung zu erlangen, ist es sinnvoll, so lange mit dem Atem in Kontakt zu gehen, bis sich automatisch eine Bauchatmung einstellt. Und erst dann auf eine ganz sanfte Weise z.B. das Kapalabhati oder die Wechselatmung zu machen. Denn je mehr Druck und Anstrengung mit der Atemübung verbunden ist, um so mehr wird der Sympathikus-Nerv (Aktivitätsnerv) angeregt. Je sanfter und wohlwollender die Atemübung umgesetzt wird, um so mehr kann der ventrale Vagus (Entspannungsnerv des Parasympathikus) angesprochen werden.


Darüber hinaus wird der Atem in vielen Kulturen als Bindeglied zwischen Körper und Geist betrachtet. Die bewusste Lenkung des Atems kann daher nicht nur physische, sondern auch spirituelle Effekte haben. Meditationstechniken, die sich auf die Atmung konzentrieren, werden genutzt, um einen Zustand der inneren Ruhe und Achtsamkeit zu erreichen.

Durch bewusstes Atmen und das Erlernen von Atemtechniken können wir einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unser emotionales Gleichgewicht nehmen.

In einer hektischen Welt, die oft von Stress und Unruhe geprägt ist, ist es von unschätzbarem Wert, sich Zeit zu nehmen, um bewusst zu atmen und die Kraft dieses fundamentalen körperlichen Prozesses für unser Wohlbefinden zu nutzen.


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