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AutorenbildBerit Kramer

Sicherheitsgefühl bei (traumatisierten) Kindern stärken: Ideen für Eltern

Die Hände von Erwachsenen und Kindern liegen ineinander - Sicherheitsgefühl vermittelnd.

Das Sicherheitsgefühl eines Kindes ist von grundlegender Bedeutung für seine gesunde Entwicklung. Ein starkes Sicherheitsgefühl ermöglicht es Kindern, selbstbewusst die Welt zu erkunden, Risiken einzugehen und soziale Beziehungen aufzubauen.

Für jeden Menschen bedeutet ‘sich sicher zu fühlen’ etwas anderes. Was der eine Mensch als sicher empfindet, muss nicht für einen anderen Menschen gelten.

Bei traumatisierten Kindern, die physischen und emotionalen Missbrauch, Vernachlässigung, häusliche Gewalt oder andere traumatische Erlebnisse, wie Naturkatastrophen oder der Verlust von Bezugspersonen, erfahren haben, sind oft tief in ihrer Entwicklung und ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt. Solche Erlebnisse können das Vertrauen der Kinder in ihre Umwelt und die Menschen um sie herum erheblich erschüttern.

Ein zentrales Ziel der Unterstützung (und Therapie) solcher Kinder ist es, ein Gefühl der Sicherheit wiederherzustellen.

Mit diesem Artikel gebe ich Dir als Elternteil einige Ideen mit, um das Sicherheitsgefühl von (traumatisierten) Kindern zu stärken.


Liebe und Zuneigung zeigen

Kinder, die sich geliebt und geschätzt fühlen, entwickeln ein stärkeres Sicherheitsgefühl. Zeig regelmäßig Deine Liebe und Zuneigung durch Umarmungen, Worte der Bestätigung und gemeinsames Lachen. Eine stabile emotionale Bindung schafft eine sichere Basis, von der aus Kinder die Welt erkunden können.


Routinen und Struktur bieten

Routinen und Strukturen geben Kindern ein Gefühl von Vorhersehbarkeit und Kontrolle. Ein geregelter Tagesablauf, feste Mahlzeiten und Schlafenszeiten helfen Kindern, sich sicher und geborgen zu fühlen. Auch Rituale wie eine Gute-Nacht-Geschichte oder das gemeinsame Frühstück können dazu beitragen.


Kommunikation fördern

Offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend. Hör aktiv zu, wenn Dein Kind spricht, und nimm seine Ängste und Sorgen ernst. Ermutige Dein Kind, Fragen zu stellen und seine Gefühle auszudrücken. Ein Kind, das weiß, dass es gehört wird, fühlt sich sicherer.


Sichere Umgebung schaffen

Eine sichere physische Umgebung ist essenziell. Achte darauf, dass das Zuhause und die Umgebung des Babys und Kleinkindes frei von Gefahrenquellen ist. Sichere Steckdosen, scharfe Kanten und sorge für geeignete Spielzeuge, die keine Verletzungsgefahr darstellen. Später kannst du den Kindern den Umgang mit den Gefahrenquellen beibringen.


Positive Verstärkung nutzen

Loben und belohnen Sie positives Verhalten. Kinder, die für ihre Anstrengungen und Erfolge anerkannt werden, entwickeln ein stärkeres Selbstwertgefühl und ein höheres Sicherheitsgefühl. Vermeiden Sie es, nur auf negatives Verhalten zu reagieren; konzentrieren Sie sich darauf, das Gute hervorzuheben.


Grenzen setzen

Klare, konsequente Regeln und Grenzen geben Kindern Orientierung und Sicherheit. Erkläre die Gründe hinter den Regeln und sorge dafür, dass sie konsequent eingehalten werden. Kinder fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, was von ihnen erwartet wird und was erlaubt ist.


Verlässlichkeit schaffen

Wenn Kinder sich auf Erwachsene verlassen können, schafft das Vertrauen und Sicherheit. Sie können sich darauf verlassen, dass sie sich mit ihren Gefühlen und Emotionen zeigen dürfen und ernst genommen werden, dass Absprachen eingehalten werden, dass jemand auch in schwierigen Situationen da ist und bleibt und (gemeinsam) nach Möglichkeiten gesucht wird, dass sich der erwachsene Mensch selbst gut regulieren kann etc.


Modellverhalten

Kinder lernen durch Beobachtung. Sei ein positives Vorbild, indem Du selbstsicher und ruhig mit Herausforderungen umgehst. Zeige, wie man Probleme löst und Konflikte friedlich bewältigt. Ein sicherer Umgang mit Stress und Problemen wird auf das Kind abfärben.


Soziale Kompetenzen fördern

Ermutige Dein Kind, Freundschaften zu schließen und soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Organisiere Spieltermine und fördere Aktivitäten, bei denen das Kind mit anderen Kindern interagieren kann. Soziale Unterstützung ist ein wichtiger Faktor für das Sicherheitsgefühl.


Angstbewältigungsstrategien lehren

Hilf Deinem Kind, mit Ängsten umzugehen, indem Du ihm Techniken zur Angstbewältigung beibringst. Atemübungen, schütteln, das Aufmalen von Sorgen oder das Entwickeln positiver Selbstgespräche können helfen, Ängste zu lindern und das Sicherheitsgefühl zu stärken.


Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen

Wenn Du feststellst, dass Dein Kind trotz Deiner Bemühungen weiterhin stark ängstlich oder unsicher ist, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Kinderpsychologe, Familientherapeut oder Kindercoach kann wertvolle Unterstützung bieten und weitere Strategien zur Stärkung des Sicherheitsgefühls entwickeln.


Das Sicherheitsgefühl eines Kindes zu stärken, erfordert Engagement und Geduld. Indem Du eine liebevolle, stabile und sichere Umgebung schaffst, in der offene Kommunikation und positive Verstärkung im Vordergrund stehen, kannst Du Deinem Kind helfen, sich sicher und geborgen zu fühlen. Diese Basis ist entscheidend für eine gesunde Entwicklung und ein glückliches Leben.


Hast Du weitere Tipps, wie Du ein Sicherheitsgefühl bei traumatisierten Kindern schaffen kannst?

Dann schreibe gern einen Kommentar.

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