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AutorenbildBerit Kramer

Trauma und Trauer - Was beide verbindet und was sie unterscheidet!


Eine Schale mit Blumen und einer angezündeten, kleinen Kerze steht auf einer Blüteninsel.

Trauma und Trauer sind zwei emotional und psychologisch belastende Zustände, die oft miteinander verwechselt werden, aber unterschiedliche Ursachen und Symptome haben.

Hier sind einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Trauma und Trauer:


Gemeinsamkeiten:

  1. Emotionale Belastung: Sowohl Trauma als auch Trauer gehen mit intensiven emotionalen Reaktionen einher, wie Angst, Verzweiflung und tiefer Traurigkeit.

  2. Veränderung des Alltagslebens: Beide Zustände können das tägliche Leben und die normalen Funktionsweisen einer Person stark beeinträchtigen.

  3. Körperliche Symptome: Sowohl Trauer als auch Trauma können zu körperlichen Symptomen führen, wie Schlafstörungen, Appetitverlust und allgemeine Erschöpfung.

  4. Therapeutische Unterstützung: In beiden Fällen kann professionelle Unterstützung durch Therapeuten, Coaches oder Berater hilfreich sein, um die Verarbeitung der Erlebnisse zu erleichtern.

  5. Langfristige Auswirkungen: Sowohl Trauer als auch Trauma können, bei Nichtverarbeitung, langfristige psychische, emotionale und auch körperliche Auswirkungen haben, die eine kontinuierliche Bewältigung erfordern.


Unterschiede:

Ursachen:

  • Trauma: Ein Trauma wird in der Regel durch ein extrem belastendes, schockierendes und/oder lebensbedrohliches Ereignis ausgelöst, wie körperliche oder psychisch-emotionale Gewalt, ein (schwerer) Unfall oder Naturkatastrophen etc. Und es ist erst dann ein Trauma, wenn es nicht verarbeitet wurde. Traumatische Ereignisse können das Sicherheitsgefühl und die Weltsicht einer Person tiefgreifend erschüttern.

  • Trauer: Trauer ist die Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen oder etwas Bedeutendes im Leben, wie das Ende einer Beziehung, den Verlust eines Arbeitsplatzes oder eines Lebensabschnittes. Der Fokus liegt hier auf dem Verlust und der damit verbundenen Traurigkeit. Generell ist es auch möglich, dass es durch eine Nicht-Verarbeitung zu einem Trauma führen kann und dann bspw. mit Verlustangst einhergeht.


Symptomatik:

  • Trauma: Traumatische Erfahrungen können zu spezifischen Symptomen wie Flashbacks, Albträumen, Hypervigilanz (übermäßige Wachsamkeit), Dissoziation, Vermeidung von Orten, Menschen, Aktivitäten, negative Gedanken und Gefühle und starken physischen Reaktionen auf Erinnerungen an das traumatische Ereignis führen.

  • Trauer: Bei Trauer stehen Gefühle von tiefem Schmerz, Sehnsucht, Leere und manchmal Schuldgefühle im Vordergrund. Es gibt einen natürlichen Trauerprozess, der durch verschiedene Phasen wie Schock, Verleugnung, Wut, Verhandeln, Depression und schließlich Akzeptanz führen kann und dennoch bei jedem einen individuellen zeitlichen Ablauf hat.


Verarbeitungsmechanismen:

Die Bewältigung von Trauma und Trauer erfordert Zeit, Geduld und (bei Trauma) oft professionelle Unterstützung. Hier sind ein paar Ideen dazu:

  • Trauma: Traumaverarbeitung erfordert oft spezifische therapeutische Interventionen wie EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), kognitive Verhaltenstherapie (CBT), körperbasierte Therapie oder andere Trauma-spezifische Therapien. Vor einer Therapie können über eine Traumafachberatung bspw. Stabilisierungsmöglichkeiten erlernt werden, um den Alltag besser zu bewältigen und Selbstwirksamkeit zu erleben.

  • Trauer: Die Trauerverarbeitung kann durch Gesprächstherapie, Trauergruppen oder Rituale, die dem Verstorbenen gedenken, unterstützt werden. Der Prozess kann auch durch die natürliche Anpassung und den Lauf der Zeit gemildert werden. Je nach Ausprägung kann auch hier eine traumaspezifische Therapie unterstützend sein.


Bei beiden Prozessen können Achtsamkeit und Meditation, Kreativität bzw. künstlerische Ausdrucksformen, um Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten (wie malen, musizieren, schreiben u.a.) hilfreich sein und eine ganz individuelle gesunde Lebensweise zu finden, mit entsprechender Schlafhygiene, ausgewogener Ernährung und Bewegung.


Wie lange der Verarbeitungsprozess dauert und wie er verläuft, ist individuell. Generell ist die Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen das Wichtigste. Passend dazu ist eine Prise Mut (dieser kann auch mit der Angst Hand in Hand gehen), ein Quäntchen Geduld und eine Portion dran-bleiben (Ausdauer).


Obwohl Trauma und Trauer ähnliche emotionale und physische Reaktionen hervorrufen können, können sie sich in ihren Ursachen, Symptomen und Verarbeitungsmechanismen unterscheiden. Generell sind die Art und Weise des Umgangs mit beiden und das Tempo der Verarbeitung sehr individuell. Indem wir uns mit unseren schmerzhaften Erlebnissen auseinandersetzen und uns selbst erlauben zu trauern, legen wir den Grundstein für eine langfristige Erholung und ein erfüllteres Leben.

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In unserer 1. und 3. Podcastfolge gehe ich auf das Thema 'Trauma und Trauer' ein. Hier ist der Link zur 3. Podcastfolge auf YouTube: https://youtu.be/_VHTF2a8EhU

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